Sicher im sicheren Hafen!
"It's better to be in the harbor, wishing you were on the sea, than being on the sea, wishing you were in the harbor"
Doch wie schläft man ruhig und sicher, wenn es auch im Hafen plötzlich stürmisch wird?
Wir zeigen Ihnen eine Reihe von Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Yacht vor den Gefahren am Meer schützen und Schäden durch gute Vorbereitung vermeiden:
So sichern Sie Ihre Yacht
(1) Erster Grundsatz: Verlassen Sie die eigene Yacht immer so, als ob ein Orkan bevor stünde. Gerade am Meer lassen sich kurzfristige Sturmtiefs oft nicht lange vorher sagen.
(2) Richtiges Festmachen der Yacht: Je nach Steg, Windrichtung und Länge der Yacht muss unterschiedlich festgemacht werden, um Kräfte optimal zu verteilen. Grundsätzlich sollte eine Yacht immer möglichst weit entfernt vom Steg/Hafenmauer belegt werden, um Anschlagen zu verhindern.
(3) Richtiges Material: Neben falscher Vertäuung ist Materialversagen ein häufiger Grund für Schäden. Wer hochfestes und dehnungsarmes Tauwerk benutzt, ist schlecht beraten. Denn die Elastizität ist fast noch wichtiger als Bruchlast. Prüfen Sie die Festmacher zudem regelmäßig auf Mängel (z.B. scharfkantige Scheuerstellen)
(4) Wahl des Hafenplatzes: Manche Marinas sind mehr, andere weniger exponiert gegenüber Wind und Wellen. Prüfen Sie dies bei der Wahl des Liegeplatzes insbesondere in der unruhigeren Herbst-/ Winterzeit und suchen Sie für diese Zeit eine Marina, die gut geschützt liegt, abwindig in einer tiefen Bucht und nicht direkt zum offenen Meer hin.
(5) Blick über den eigenen Bug hinaus: Auch die Nachbaryacht kann zu einem unkalkulierbaren Risiko werden. Machen Sie deshalb auch andere auf Nachlässigkeiten aufmerksam und informieren Sie ggf. den Hafenmeister.
(6) Regelmäßige Kontrolle und Pflege (Gardenage): Leinen, Stromversorgung und Bilgen sollten - auch während Ihrer Abwesenheit - täglich kontrolliert werden. Elastische Leinen dehnen sich mit der Zeit bei starken Bewegungen. Über Nacht kann eine Leine um bis zu 5% nachgeben. Bei einer 10 Meter Leine kann das bis zu einem halben Meter ausmachen. Dann ist der Stromanschluss schnell gekappt, alle Batterien totgesaugt und die Bilgenpumpen arbeiten nicht mehr.
(7) Die richtige Versicherung: Trotz bester Vertäuung und Wahl des richtigen Platzes - passieren kann immer etwas. Die Wahl der richtigen Versicherung mit dem richtigen Deckungsumfang kann daher nicht nur vor viel finanziellen Verlusten schützen, sondern – so merkwürdig es klingt – auch vor persönlichem Unheil bewahren. Denn ein Eigner, der richtig versichert ist – muss nicht unter Einsatz seines oder der Leben anderer versuchen, die Yacht um jeden Preis zu retten.